04. Juli 2011 - Visselhövede

Auf dem Campingplatz gibt es leider kein Frühstück. Und da ich keine Reserven mehr habe, fahre ich mit knurrendem Magen los. Ich hoffe natürlich im 5km entfernten Ort einen Bäcker zu finden. Aber Pustekuchen, erst im 3. Ort finde ich einen Supermarkt, oder besser gesagt einen Tante Emma Laden. Wie ich schon schrieb ist alles ziemlich ausgestorben hier. Ich fahre also mutterseelenalleine durch die norddeutsche Tiefebene. Menschen begegne ich so gut wie gar nicht. Ab und an ein Auto, Verkehr kann man das wirklich nicht nennen. Vielleicht liegt das am 1. Sommer nach der deutschen EHEC Katastrophe. Die Dörfer sind so gut wie ausgestorben. Lange können die Menschen jedoch noch nicht weg sein, Häuser und Gärten sind noch gepflegt. Die Überlebenden der Kriese scheinen sich größten Teils in Ballungszentren verschanzt zu haben. Zurückgeblieben sind hauptsächlich die Alten. Jetzt aber wieder ernsthaft weiter. Schon als ich losgefahren bin hat es angefangen ein bisschen zu regnen. Wieder alles grau und eintönig, und natürlich windig. Ich nehme heute den Weser-Radweg um höher in den Norden zu kommen. Auch hier ist fast nichts los und ich habe den Radweg fast für mich alleine. Ab und an kommen mir Radler auf Tagestouren entgegen. Zumindest haben sie kein Gepäck dabei. Gerade als ich spekuliere ob die Zeit der Radreisenden vorbei ist begegnen mir 2-5 leutige Gruppen. Ein ebenfalls alleine Reisender überholt mich. Er scheint nicht so lange unterwegs sein zu wollen wie ich. Zumindest hat er viel weniger Gepäck.

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Ich verlasse den Weser Radweg und fahre nach Verden. Dort kaufe ich für den Abend und das folgende Frühstück ein, noch nicht ganz wissen wo ich gerade wirklich bin. Eigentlich möchte ich nur noch aus Verden raus in grober Richtung Hamburg und mir einen Platz zum Zelten suchen. Doch kurz nach der Ortsausfahrt sehe ich ein Schild 26km bis Visselhövede. Kurzerhand rufe ich meinen Opa an und erkundige mich nach der Televonnummer von Reinhold und Karin. Ich möchte ja nicht ganz unangekündigt bei den beiden einfallen. Die beiden freuen sich über meinen besuch und ich habe für eine Nacht ein echtes Dach über dem Kopf. Wir haben noch einen richtig schönen Abend und ich werde noch zum Essen eingeladen. Weil es morgen weitergehen soll, gehe ich nicht ganz so spät ins Bett. Bin heute 136km in ca. 10 Stunden gefahren.