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Chris’ wirre Gedankenwelt
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Leihzelt

Ich werde wach. Heute ist wieder ein ungrader Tag. Das bedeutet bei der Beständigkeit des Wetters wohl, dass ich wieder mal einen nassen Arsch kriegen werde. Der Blick zum Himmel läßt auch nichts Gutes erahnen. Dunkle Wolken soweit das Auge reicht.

Noch bevor ich es schaffe das Zelt abzubauen kommt noch ein Schauer runter. Nass packe ich das Zelt weg. Hilft ja alles nichts. Zuerst einmal geht es den Berg ein gutes Stück hoch. Nach wie vor folge ich der E6. Wieder ein stück geradeaus und dann auf ein Hochplateau mit  1500NN. Vor dem Anstieg fängt es wieder richtig an zu schütten. Regenklamotten ziehe ich nicht an. Es ist anstrengeng genug und ob ich nun von Regen oder Schweiß nass werde ist egal. Oben angekommen hört es auf zu regnen und meine Schuhe fangen an trocken zu werden, ganz langsam zumindest. Über das Plateau get es ohne weitere Steigungen. Wieder einfach eine unglaublich schöne Landschaft hier oben. Beim Erreichen der langsam beginnenden Abfahrt fängt es wieder richtig, richtig, richtig an zu schütten. Dabei waren meine Füße doch gerade erst halbwegs trocken. Zwischendurch, noch oben, habe ich das erste mal eine Einsamkeitskrise und vermisse Paulchen, Evee und Robi ganz extrem. Bin ja eigentlcih ganz gerne alleine, aber wenn sich mal so ein Einsamkeitsgefühl einschleicht, das ist richtig scheiße. Bei durchwachsenem Wetter fahre in der Nähre von Oppdal ich einen Campingplatz an. Meine Zeltstange bricht wieder. Aber ich lerne ein paar ganz liebe Leute kennen, die mir beim flicken helfen, leider vergeblich, und mir daraufhin für die Nacht sogar ein Zelt leihen! Danke, Danke, Danke!!! Fahre noch nach Oppdal rein um nach einem Zelt zu schauen, da das Flicken zum scheitern verurteilt ist. Nördlich von Trondheim wird es etwas einsamer und ich sollte mich auf das Zelt verlassen können. Die Sportläden haben schon all zu. Morgen mal weiter sehen. Meine Schuhe trockne ich unter der Feuerschüssel und dann geht es ins Bett.

[EDIT aus heutiger (19.07.2012) Sicht]

Bei dem Hochplateau, das ich vor einem Jahr überfahren habe, handelt es sich um das Dovrefjell . Dort wurden vor 70 Jahren Moschusochen angesiedelt. Ich habe zwar keinen gesehen, mir wurde aber dort oben erzählt, dass schon viele Touristen von den Tieren verletzt wurden, weil sie einfach zu nah heran gegangen sind.