Regen und viel geflucht
Heute Morgen lasse ich mir etwas mehr Zeit um die Kette und Ritzel halbwegs sauber zu macneh. Habe mir die letzten Tage gehörig Dreck eingefahren. Richtig sauber wird es natürlich nicht, aber wenigstens ein bisschen besser.
Da ich früh wach bin geht es trotzdem um 10 Uhr los. Das lustige Spiel Hügel hoch, Hügel runter geht weiter. Dafür brauche ich nicht mehr auf die E6. Nur irgendwann zwischendurch 5km als Verbindung. Und da mich das Hügel-Spiel nicht völlig auslastet, spiele ich parallel noch “Gegen den Wind”… heißt so nicht eine schlechte deutsche TV-Produktion aus den 90ern? … Jedenfalls wird das ganze noch eine Spur anstrengender. Die Landschaft ist wie gestern, nichts berauschendes oder tolles dabei. Ich quäle mich km für km vorwärts. Eigentlich habe ich heute eine gute Trittfrequenz gefunden. Aber so richtig Spaß kommt nur manchmal auf. Zwar bin ch mittlerweile auf der 17 angelangt, hier ist aber immer noch einiges an Verkehr. Zwischendurch treffe ich einen deutschen, der von Nord nach Süd fährt. Wir halten einen kleinen Schnack und ich bekomme einen Plan mit Fährzeiten von ihm. Braucht er eh nicht mehr. Auf einem kleinen Markt kaufe ich eine frische Kohlrabi und verschlinge sie sofort. Das erste frische Gemüse diesen Monat. Zu meinem vollendeten Glück brauche ich neben den Hügeln und dem Wind eigentlich nur noch Regen. Damit ich nicht aufs ungewohnte komme! Brauche nach dem Gedanken auch gar nicht mehr lange warten bis es los geht. Bin also wieder mal nass. Dann gibt es noch einen Campingplatz für 200NOK … ich könnte kotzen!!! Wenigstens gibt es einen Aufenthaltsraum, in dem ich meine Klamotten trockne. Eigentlich hatte ich mich schon auf einen Abend vor Ami-Sitcoms oder irgendwelchem Kinderprogramm gefreut, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Irgendwelche Vollidioten haben in Oslo was in die Luft gejagt. Den Bilder nach muss es ordentlich gerumst haben. Jedenfalls läuft den ganzen Abend ein norwegischer Nachrichtensender. Auf Nachfrage übersetzen mir einige Leute ins englische. Auf dem Campingplatz treffe ich noch zwei Niederländer, die die Atlantic-Coast-Route zum Nordkap fahren. Gestartet sind die beiden in Portugal und schon seit 12 Wochen unterwegs. Wir verabreden uns morgen zusammen zu fahren. Mal schauen, die beiden machen so 80km pro Tag, waren aber schon recht früh hier auf dem Platz. Zumindest vor dem Regen, der wie es scheint, großteils mit mir reist. Oh… extrem viel geflucht habe ich heute. Über Wind, Wetter, Hügel und die dämliche Idee mit dem Fahrrad zum Nordkap zu fahren.