Ein Elch
Die Nacht hat es wieder angefangen zu regnen, so dass ich das Zelt zumachen musste… das heißt Kondenswasser. Da es am Morgen aufgehört, und richtig begonnen hat zu winden, ist alles im Nu trocken. Wieder Abschied. Bin deutlich schneller unterwegs.
Wir bleiben aber auf jeden Fall in Kontakt, bin gespannt wie es bei ihr weitergeht. Was das Fernweh angeht ist sie ein bisschen so drauf wie ich. Nach ein paar km gehe ich in Brønnøysund erst einmal einkaufen und Kaffee trinken. Zweiters Frühstück mit Keksen. Irgendwie wird heute ein Tag des Essens, und Tag der Fähren auch. Horn naach Anddalsvag, Forvik nach Tjøtta, Levag nach Nesna. “Verliere” ziemlich viel Zeit durch fähren und warten. Dafür dien die Pausen gut. Besonders die Kaffeepause an einem wunderbaren Kaffe in Forvik. Die richten das gerade sehr schick ein. Ist noch nicht komplett fertig, trotzdem schon richtig gemütlich. Und da es keinen Anderen Weg hier weg gibt als die Fähre, machen die wahrscheinlich gar keinen so schlechten Umsatz. Zumindest im Sommer. Zu Beginn des Tages habe ich starken Rückenwind und komme daher ungewohnt schnell voran. Berge oder Hügel gibt es so gut wie keine. Ab und an fahre ich mal wieder Gefühlsachterbahn. Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass alles viel direkter auf mich wirkt… und verstärkt. Irgendwie schwer zu beschreiben. Heute sehe ich meinen ersten echten freilebenden Elch. Stiefelt der so 100m vor mir einfach auf die Straße, schaut mich dann an und trottet weiter. Ich habe es in der Kürze leider nicht geschafft die Kamera rauszuholen. Das war z.B. eines der Hochgefühle des Tages. Zwischendurch habe ich dann wieder “vermissen” Gefühle. Wird so langsam zur Gewohnheit die Achterbahn. Auf der anderen Seite der letzten Fähre mache ich Schluss für heute. Morgen soll es wieder bergiger werden. Bin mal gespannt. Absolut Erwähnenswert: meine Klamotten sind trocken. Alle! Dunkel wird es übrigens schon seit Tagen nicht mehr. Auch wenn ich die 24 Stunden ohne Sonnenuntergang nicht erleben werde. Dafür bin ich einfach ein paar Tage zu langsam.