You crazy idiot
Zum Aufstehen scheint die Sonne wieder. So liebe ich es! Es ist zwar nicht warm, habe aber genug Kleidung fĂŒr die Temperaturen. Alles easy also. Nach dem FrĂŒhstĂŒck geht es um 9:45 Uhr los. Mal wieder etwas frĂŒher, will ja wieder in die 100km Tage einsteigen. So richtig in Tritt komme ich trotz des Wetters nicht. Bis Lakselv lĂ€uft es solala, aber es lĂ€uft. Nach ca. 30km erreiche ich Lakselv und mache meine Mittagspause. Recht frĂŒh also, aber hier gibt es GeschĂ€fte, die Sonne scheint und ohne Wind kann man es in der Sonne mit T-Shirt aushalten. Vor den GeschĂ€ften stehen BĂ€nke und Tische die zu einer Pause geradezu einladen. Hier in Lakselv sende ich noch einen letzten GruĂ an meinen Wochenlangen stĂ€ndigen geliebten und gehassten Begleiter, den atlantischen Ozean, das Artkische Meer. Good bye, and thanks for all the fish.
Auch wenn ich keinen gegessen habe. Keine Ahnung wie lange ich hier rum gammel, danach lĂ€uft es auf jeden Fall besser und flĂŒssiger. Es geht immer leicht den Berg hoch, immer schön gemĂ€chlich, so dass ich fast nie in GĂ€nge kleiner als 8 runter muss. An einem Campingplatz mit Cafe mache ich einen weiteren Stop. Unterhalte mich nett mit dem Besitzer, der ursprĂŒnglich aus Finnland kommt und sich dieses StĂŒck Land am See vor Jahren nach einem Urlaub hier oben gekauft hat. Der Besitzer bringt es wie ich finde gut auf den Punkt als ich ihm erzĂ€hle was ich mache und wie lange ich schon unterwegs bin und so: You crazy idiot! Den meisten Tourismus hat er durch die Fischerei. Hier gibt es viele Seen und FlĂŒsse. Sogar im Winter kommen die Leute zum Eisangeln. Ich glaube ich verweile 1 bis 1 1/2 Stunden hier und bekokmme Kaffee spendiert.
Bis Karasjok liegen noch 50km vor mir, teils mit noch ein bisschen Kletterei, aber auch hier wieder recht gemĂŒtlich. In Karasjok angekommen, haue ich noch meine letzten NOK auf den Kopp. Schaffe es heute nĂ€mlich noch bis zur finnischen Grenze. Mache an dem Grenzfluss schon “Ăbergangsfotos”, entscheide mich aber doch noch auf der norwegischen Seite des Flusses zu campen. Wieder einen sehr geilen Platz gefunden. Und hier sitze ich jetzt und trinke mein erstes und letztes norwegisches Bier. Wollte das Land nicht verlassen ohne wenigstens ein Bier getrunken zu haben ;) Ein bisschen bin ich heute zum Naturselbstversorger geworden. Habe jede menge Pilze gefunden, die ich nicht stehen lassen konnte. Ăbrigens. Sonnenuntergang ist jetzt schon um 11:02 Uhr. Am Nordkap war es 2 Uhr.