03. Juli 2011 - Erste Bergetappen

Nach einer trockenen Nacht stehe ich wieder erst um kurz nach 9 auf. Leider schon wieder so spät, aber ich habe einfach keine Lust mir einen Wecker zu stellen. Wenn ich den Schlaf brauche, dann brauche ich ihn eben. Nach Lüften des Schlafsackes, Frühstück und Packen bin ich um 11:20 Uhr fertig zum losfahren. Wie sich herausstellt stehe ich an einer beliebten Spazierstrecke und der eine oder andere Plausch verzögert mein Loskommen. Die Leute sind einfach neugierig woher ich komme, wie lange ich schon unterwegs bin und vor allem wohin ich noch möchte. Mit dem Fernziel Nordkap erntet man doch einige komische Blicke. Viele finden es gut, dass ich die Tour einfach mache. Weiter geht es durch das schöne Münsterland, vorbei an einigen Orten und etlichen allein stehenden Bauernhöfen. Häufig werden die Radwege von großen Straßen fern gehalten und falls nicht gibt es wenigstens einen großen Seitenstreifen. Das Fahren macht hier richtig Spaß.

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Ja, richtig gelesen. Bin jetzt den 3. Tag unterwegs und habe trotzdem noch Spaß an der Sache. Vermutlich überwiegt immer noch die Euphorie diesen Schritt gemacht zu haben. Die meiste Zeit kommt der Wind von der Seite oder leicht von hinten. Dadurch geht der Tag viel zütiger los als an den letzten beiden. Die meiste Zeit geht es zwischen Feldern hindurch. In den Ausläufern des Teutoburger Waldes stehen ein paar kleine ”Bergetappenän, die zwar anstrengend, wegen der kühlen Temperaturen aber absolut machbar sind. Auch das Osnabrücker Land ist herrlich anzuschauen. Nach wie vor gibt es viele kleine, und auch größere, Bauernhöfe und viele kleine Orte. Alles sehr schön, aber dauerhaft leben möchte ich hier nicht. Zu viel Pampa. Auch wenn es nur 30km bis Osnabrück sind, ein Auto bräuchte man hier draußen alle Male. Außerdem ist so gut wie alles total ausgestorben. Nagut, heute ist Sonntag und das Wetter für Sommer nun wirklich nicht perfekt, aber so gar niemand auf den Straßen? Mir soll es recht sein so. Wenig Verkehr und ich komme gut voran. Irgendwann entscheide ich mich dazu, genug für heute gefahren zu haben. Schließlich habe ich wieder 118km in ca. 8 Stunden geschafft. Als ich nach einem Zeltplatz ausschau halte finde ich einen echten Campingplatz und freue mich auf warmes Wasser aus der Wand.